Debian/Apache HOWTO


Johannes Franken
<jfranken@jfranken.de>



Auf dieser Seite erkläre ich die Grundlagen von Webservern und zeige die Installation und Konfiguration des Apache-Webservers Version 2 unter Debian GNU/Linux 3.1.

Inhalt

  1. Grundlagen
    1. Webserver
    2. Apache
  2. Installation
  3. Konfiguration
  4. Starten und stoppen
  5. Webseiten einspielen
  6. VirtualHosts
    1. "Name-based, virtual hosts"
    2. "IP-based, virtual hosts"
  7. https
    1. Server-Zertifikate erstellen
    2. Server-Zertifikate beglaubigen lassen
    3. VirtualHost-Konfiguration
  8. Zugriffsschutz
    1. Authentisierung per IP-Adresse
    2. Authentisierung per Passwort
    3. Authentisierung per Client-Zertifikat
      1. Eine Root-CA einrichten
      2. Client-Zertifikate erstellen
      3. Client-Zertifikate autorisieren
        1. Zertifikate über ihre Eigenschaften referenzieren
        2. Zertifikate über eine htpasswd-Datei direkt referenzieren
    4. Kombinationen
      1. IP-Adresse und Passwort/Zertifikat erforderlich
      2. Passwort/Zertifikat nur "von draussen" erforderlich
  9. Apache-Module
    1. deflate
    2. server-status
    3. server-info
    4. libphp4 (PHP-Interpretierer)
    5. mod_perl (Perl-Interpretierer)
    6. mod_jk ("Tomcat-Modul")
  10. Java Applicationserver
    1. Eine Java Virtual Machine installieren [Sun J2SE 5.0]
    2. Einen Java-EE-kompatiblen Applicationserver installieren [Geronimo 1.0 und Tomcat 5.5]
    3. Alternativ: Nur einen Servlet-Container installieren [Tomcat 4.1]
    4. Tomcat in den Apache Webserver einbinden [mod-jk2]
 

Grundlagen

Webserver

Als "Webserver" bezeichnet man Programme, die über das HTTP-Protokoll Anfragen entgegennehmen (z.B. von einem Webbrowser über ein Internet) und Daten zurücksenden, die für die in der Anfrage genannte URL vorgesehen sind.

Die Daten sind entweder
  1. statisch (Dateiinhalte) oder
  2. dynamisch (Ausgabe von Programmen).

Der erste Webserver ("W3 demon") wurde 1989 von Tim Berners-Lee programmiert. Inzwischen gibt es hunderte verschiedene Webserver-Implementierungen, die sich in Ihrer

unterscheiden.
Mehr zum Thema:
siehe

Die Debian-3.1-Distribution enthält folgende Webserver:

Debian-Paket Beschreibung
aolserver AOL Web Server 3 (Program)
aolserver4 AOL Web Server 4 (Program)
apache versatile, high-performance HTTP server
apache2 next generation, scalable, extendable web server
boa Lightweight and high performance webserver
caudium An extensible webserver written in Pike
dhttpd minimal secure webserrver without cgi-bin support
micro-httpd A really small http server
roxen4 The Roxen Challenger Webserver
thttpd tiny/turbo/throttling HTTP server
webfs a lightweight web server for static content
zope open source web application server
Tabelle: Webserver in der Debian-Distribution

Dieser Vortrag beschreibt ausschließlich apache2, den "Apache"-Webserver in der Version 2.0 0

 

Apache

Apache ist Open-Source-Software, arbeitet effizient und zuverlässig und bietet in seinem modularen Aufbau einen Leistungsumfang, der alle anderen Webserver übertrifft. Etwa 60% aller Websites laufen zurzeit unter Apache.
Mehr zum Thema "Apache":
Eine kurze Übersicht zum Apache-Webserver finden Sie auf den Webseiten von Wikipedia und der Apache Foundation.

Die Apache Foundation bietet den HTTP-Server zurzeit (Dezember 2005) in drei Versionen an:

Ab Version 2.0 greift der Apache-Kern nicht mehr direkt (über System-Calls), sondern über eines der "Multi-Processing-Module" (MPM) auf das Betriebssystem zu.


Abbildung: Apache-Architektur (ab Version 2)

Es gibt ein MPM für jedes unterstützte Betriebssystem und für Unix-Systeme sogar fünf verschiedene.

Unter Debian 3.1 stehen Ihnen drei MPM zur Auswahl. Wählen Sie das MPM aus, das die Anforderungen an Ihren Webserver am besten trifft.
Debian-Paket Beschreibung
apache2-mpm-prefork ist das "normale" MPM (wie bei Apache 1.3). Jede Anfrage wird von einem separaten Prozess bearbeitet und alle Prozesse laufen unter demselben Unix-User.
Mehr zum Thema:
siehe http://httpd.apache.org/docs-2.0/mod/prefork.html
apache2-mpm-worker arbeitet schneller als das prefork-MPM und benötigt weniger Speicher als dieses. Anfragen werden auf die Threads mehrerer Prozesse verteilt, die alle unter demselben Unix-User laufen. Dieses MPM wird automatisch installiert, wenn Sie bei der Installation von Apache kein anderes MPM angeben. Leider funktionieren einige Module (z.B. PHP) nicht mit diesem MPM.
Mehr zum Thema:
siehe http://httpd.apache.org/docs-2.0/mod/worker.html
apache2-mpm-perchild ist eine Variante des worker-MPM, bei der die Prozesse unter unterschiedlichen Unix-Usern laufen können. Dieses MPM soll ungewollte Übergriffe auf gemeinsam genutzten Webservern verhindern, doch leider arbeitet es noch nicht zuverlässig.
Mehr zum Thema:
siehe http://httpd.apache.org/docs-2.0/mod/perchild.html
Tabelle: Beschreibung der erhältlichen MPM


Mehr zum Thema:
siehe http://httpd.apache.org/docs-2.0/mpm.html (kurze MPM-Einführung)
und http://httpd.apache.org/docs-2.0/de/mod/ (Links zu den Beschreibungen der MPMs).
 

Installation

Installieren Sie die neueste Version des Apache-Webservers:
$ aptitude update
[...]
$ aptitude install apache2
[...]
Die folgenden Pakete werden zusätzlich installiert:
  apache2-common apache2-mpm-worker apache2-utils libapr0 libexpat1
  openssl ssl-cert
0 Pakete aktualisiert, 7 zusätzlich installiert,
0 werden entfernt und 0 nicht aktualisiert.
Muss 2193kB/2193kB an Archiven herunterladen.
Nach dem Entpacken werden 5368kB zusätzlich belegt sein.
Wollen Sie fortsetzen? [Y/n/?] Y
[...]
Starting web server: Apache2.
Listing: Installation von Apache2

Wie Sie sehen, wählt aptitude das worker-MPM aus. Wenn Sie später zusätzlich PHP installieren, können Sie beobachten, dass das worker-MPM automatisch gegen das prefork-MPM ausgetauscht wird.

Begeben Sie sich an einen anderen Rechner und testen Sie mit einem Browser, ob Ihr frisch installierter Webserver antwortet:


Abbildung: Apache antwortet

 

Konfiguration

Die Debian-Pakete legen bei der Installation eine gebrauchsfertige Grundkonfiguration an. Diese besteht aus mehreren Konfigurationsdateien, die sich in folgenden Verzeichnissen befinden:


Abbildung: Apache2-Konfigurations-Verzeichnisse

Die von anderen Distributionen bekannte, zentrale Konfigurationsdatei /etc/httpd/conf/httpd.conf heißt unter Debian /etc/apache2/apache2.conf. Sie enthält im Wesentlichen Include-Anweisungen auf die anderen Konfigurationsdateien sowie einige grundlegende Konfigurationsanweisungen, die Sie vermutlich niemals ändern müssen.

Beschreibung der includeten Konfigurationsdateien:

/etc/apache2/ Beschreibung
conf.d/* Hier können Sie (oder andere Debian-Pakete) Dateien anlegen, die weitere Konfigurationsanweisungen enthalten. Alle Dateien/Links in diesem Verzeichnis werden automatisch included.
Achtung:
In der Debian-Konfiguration ignoriert Apache Dateien, deren Dateiname mit einem Punkt oder #-Zeichen beginnt. Daher können Sie Konfigurationsdateien durch entsprechendes Umbenennen "auskommentieren".
httpd.conf Eine leere Datei (zur Kompatibilität mit Apache 1.3).
mods-enabled/*.load
mods-enabled/*.conf
Symlinks auf gleichnamige Dateien im Verzeichnis mods-available. Alle Dateien/Links in diesem Verzeichnis werden automatisch included. Sie können die Symlinks für alle Module, die Apache laden soll, mit dem Programm a2enmod anlegen und mit a2dismod entfernen (Beispiel: siehe unten).
ports.conf Anweisungen zur Konfiguration der IP-Adressen und TCP-Ports, auf denen Apache lauschen soll.
sites-enabled/* Symlinks auf gleichnamige Dateien im Verzeichnis sites-available. Alle Dateien/Links in diesem Verzeichnis werden automatisch included. Sie können die Symlinks für alle VirtualHosts, auf denen Apache antworten soll, mit dem Programm a2ensite anlegen und mit a2dissite entfernen (Beispiel: siehe unten).
Achtung:
Auch hier werden Dateien, deren Dateiname mit einem Punkt oder #-Zeichen beginnt, ignoriert.
Tabelle: Includete Apache2-Konfigurationsdateien

Die folgenden Konfigurationsdateien werden nicht automatisch included:
/etc/apache2/ Beschreibung
mods-available/*.load
mods-available/*.conf
Dateien, die Lade- und Konfigurations-Anweisungen für Apache-Module enthalten.
sites-available/* Dateien, die Konfigurations-Anweisungen für VirtualHosts enthalten.
Tabelle: weitere Konfigurationsdateien

Das folgende Listing zeigt die VirtualHost-Konfigurationsdatei, die standardmäßig verwendet wird und die Sie auf jeden Fall anpassen sollten:
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 45
 46
NameVirtualHost *
<VirtualHost *>
   ServerAdmin webmaster@localhost

   DocumentRoot /var/www/
   <Directory />
      Options FollowSymLinks
      AllowOverride None
   </Directory>
   <Directory /var/www/>
      Options Indexes FollowSymLinks MultiViews
      AllowOverride None
      Order allow,deny
      allow from all
      # This directive allows us to have apache2's default start page
      # in /apache2-default/, but still have / go to the right place
      RedirectMatch ^/$ /apache2-default/
   </Directory>

   ScriptAlias /cgi-bin/ /usr/lib/cgi-bin/
   <Directory "/usr/lib/cgi-bin">
      AllowOverride None
      Options ExecCGI -MultiViews +SymLinksIfOwnerMatch
      Order allow,deny
      Allow from all
   </Directory>

   ErrorLog /var/log/apache2/error.log

   # Possible values include: debug, info, notice, warn, error, crit,
   # alert, emerg.
   LogLevel warn

   CustomLog /var/log/apache2/access.log combined
   ServerSignature On

    Alias /doc/ "/usr/share/doc/"
    <Directory "/usr/share/doc/">
        Options Indexes MultiViews FollowSymLinks
        AllowOverride None
        Order deny,allow
        Deny from all
        Allow from 127.0.0.0/255.0.0.0 ::1/128
    </Directory>

</VirtualHost>
Listing: /etc/apache2/sites-available/default


Mehr zum Thema:
Genaue Beschreibungen aller Konfigurationsanweisungen finden Sie auf http://httpd.apache.org/docs-2.0/de/mod/quickreference.html.

Bevor Sie Ihre Webseiten auf den Server kopieren, sollten Sie die Apache-Begrüßungsseite wie folgt deaktivieren: Kommentieren Sie einfach die RedirectMatch-Anweisung in Zeile 17 der VirtualHost-Konfiguraitonsdatei mit einem #-Zeichen aus. Anschließend aktivieren Sie die geänderte Konfiguration, wie im nächsten Abschnitt beschrieben.

 

Starten und stoppen

Sie können den Apache-Webserver mit dem Skript /etc/init.d/apache2 starten, stoppen und dazu bringen, die Konfigurationsdateien neu einzulesen. Unter Debian sollte man dieses Script aber über invoke-rc.d aufrufen.

$ invoke-rc.d apache2 start
Starting web server: Apache2.

$ invoke-rc.d apache2 stop
Stopping apache 2.0 web server....

$ invoke-rc.d apache2 restart   # entspr. -reload und stop+start
Starting apache 2.0 web server....

$ invoke-rc.d apache2 reload
Reloading apache 2.0 configuration....
Listing: Apache starten und stoppen

Beim Aufruf mit den Parametern restart oder force-reload beendet das apache2-Skript alle Apache-Prozesse und startet sie anschließend neu.


Achtung:
Wenn die Konfigurationsdatei schwere Fehler enthält, bleibt der Apache beim restart oder force-reload beendet.

Beim Aufruf mit dem Parameter reload weist das apache2-Skript den (unter root laufenden) Haupt-Prozess des Apache-Webservers an, seine Konfigurationsdateien neu einzulesen und die Kindprozesse nach Abschluss ihrer aktuellen Client-Verbindungen neu zu starten.

 

Webseiten einspielen

In der Konfigurationsdatei (siehe Listing) erkennen Sie an den Anweisungen DocumentRoot (Zeile 5) und ScriptAlias (Zeile 20), dass Apache Ihre Webseiten in /var/www/ und CGI-Scripts in /usr/lib/cgi-bin/ sucht. Testen Sie dies, bevor Sie Ihre Webseiten einspielen, indem Sie hier eine einfache Startseite und ein CGI-Script anlegen und diese im Browser aufrufen.
$ cd /var/www
$ cat <<EOF >index.html
<HTML><BODY>
click <a href= "/cgi-bin/ps">here</a> for ps
</BODY></HTML>
EOF
$ chmod 664 index.html


$ cd /usr/lib/cgi-bin
$ cat <<EOF >ps
#!/bin/sh
echo Content-Type: text/html
echo
echo '<html><body><pre>'
ps -ef    # <-- Beispiel fuer ein Unix-Kommmando
echo '</pre></body></html>'
EOF
$ chmod 775 ps
Listing: Eine Webseite und ein CGI-Script anlegen


Achtung:
Die Webseiten-Dateien, CGI-Scripts und Verzeichnisse müssen für den User www-data oder die Gruppe www-data oder für alle lesbar und ggf. auch ausführbar sein.
 

VirtualHosts

Wenn Sie auf einem physischen Server mehrere Websites gleichzeitig betreiben möchten, muss Apache bei jedem http-Request feststellen, an welche Website der Request gerichtet ist. Je nach Konfiguration achtet Apache dabei entweder auf

"Name-based, virtual hosts"

Mit "Name based, virtual hosts" können Sie nach dem Einrichten entsprechender DNS-Einträge und Site-Konfigurationsdateien beliebig viele Websites auf derselben IP-Adresse betreiben. "Name based, virtual hosts" sind jedoch nicht für https geeignet und man sieht ihnen von außen (z.B. am PTR-Record) leicht an, dass mehrere Websites auf derselben Hardware laufen.

Um einen "Name-based, virtual host" einzurichten, gehen Sie bitte folgendermaßen vor:
  1. Legen Sie im DNS einen A-Record an, der dem virtuellen Hostnamen eine IP-Adresse zuordnet.
  2. Erstellen Sie eine Konfigurationsdatei unter /etc/apache2/sites-available.
    Das folgende Beispiel zeigt die Konfigurationsdatei für die Websites http://debian2.jfranken.de, http://debian2 und http://debian2.jfranken:
     01
     02
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     06
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     09
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     12
     13
     14
     15
     16
     17
     18
     19
     20
     21
     22
     23
     24
     25
    
    NameVirtualHost *
    <VirtualHost *>
      ServerName debian2
      ServerAlias debian2.jfranken.de debian2.jfranken
      DocumentRoot /var/www2
      ServerAdmin webmaster@jfranken.de
    
      # Logfiles:
      CustomLog /var/log/apache2/access2.log combined
      ErrorLog /var/log/apache2/error2.log
      LogLevel warn
    
      # Umleitungs-Beispiele:
      ScriptAlias /cgi-bin/         /usr/lib/cgi-bin/
      Alias       /Dokumentationen  /usr/share/doc
      Redirect    /doc   http://debian2/Dokumentationen
    
      <Location />
        Options Indexes FollowSymLinks MultiViews
        AllowOverride None
        Order allow,deny
        allow from all
      </Location>
    
    </VirtualHost>
    
    Listing: /etc/apache2/sites-available/debian2

    Das *-Zeichen bei den Anweisungen NameVirtualHost und <Virtualhost> bewirkt, dass Apache diese Website auf allen IP-Adressen anbietet, die mit Listen-Anweisungen (z.B. in /etc/apache2/ports.conf) benannt wurden. Wenn Ihnen das zu weit geht, können Sie statt des *-Zeichens in beiden Anweisungen eine oder mehrere IP-Adressen (ggf. mit TCP-Port) (z.B. 192.168.143.1:80 192.168.143.2:80) angeben.

  3. Aktivieren Sie die neue Konfiguration:
    $ a2ensite debian2
    Site debian2 installed; run /etc/init.d/apache2 reload to enable.
    $ tail -0f /var/log/apache2/error.log &
    [1] 2186
    $ invoke-rc.d apache2 reload
    Reloading apache 2.0 configuration....
    [Wed Jul 06 16:56:52 2005] [notice] Graceful restart requested, doing restart
    [Wed Jul 06 16:56:52 2005] [notice] Apache/2.0.54 (Debian GNU/Linux) PHP/4.3.10-15 configured --
    resuming normal operations
    
    Listing: Aktivieren des neuen VirtualHosts

"IP-based, virtual hosts"

Es gibt komplexere Konfigurationen (z.B. in Verbindung mit mehreren Netzschnitstellen oder https-VirtualHosts), die sich nicht mehr mit den bequem einzurichtenden "Name-based, virtual hosts", sondern nur noch mit "IP-based, virtual hosts" abbilden lassen.

Für jeden "IP-based, virtual host" benötigen Sie eine IP-Adresse, die sich von den IP-Adressen aller anderen VirtualHosts auf diesem Server unterscheidet. Die IP-Adresse kann auf einer separaten Schnittstelle (z.B. eth1) liegen oder als weitere ("virtuelle" oder "Alias"-) Adresse (z.B. eth0:1) auf einer bereits verwendeten Netzschnittstelle mitlaufen.

Die Konfiguration eines "IP-based, virtual hosts" unterscheidet sich in einigen Punkten von der eines "Name based, virtual host":

Beim "IP-based, virtual hosts"...

Ein Beispiel einer derartigen Konfigurationsdatei finden Sie im Listing unten.


Mehr zum Thema:
Weitere Informationen zur Konfiguration von VirtualHosts finden Sie auf http://httpd.apache.org/docs-2.0/vhosts/.
 

https

"https" bezeichnet die Protokoll-Kombination "http-over-SSL". Dabei baut der Browser einen SSL-Kanal zu einem TCP-Port (meist Port 443) des Webservers auf und überträgt darüber http.

Der SSL-Kanal sichert die der http-Kommunikation, die er überträgt.

Zusätzlich werden die Daten komprimiert, was Netzverkehr spart.


Mehr zum Thema:

Server-Zertifikate erstellen

Bevor Sie https auf Ihrem Webserver aktivieren können, benötigen Sie neben einer entsprechenden Apache-Konfiguration ein signiertes Server-Zertifikat (auch "SSL"- oder "X509"-Zertifikat genannt).

Das Server-Zertifikat erstellen und signieren Sie zunächst selbst:
$ cd /etc/apache2/ssl
$ openssl req -new -x509 -nodes -out debian1.jfranken.de.crt -keyout debian1.jfranken.de.key
Generating a 1024 bit RSA private key
.....++++++
.......++++++
writing new private key to 'debian1.jfranken.de.key'
-----
You are about to be asked to enter information that will be incorporated
into your certificate request.
What you are about to enter is what is called a Distinguished Name or a DN.
There are quite a few fields but you can leave some blank
If you enter '.', the field will be left blank.
-----
Country Name (2 letter code) [DE]:
State or Province Name (full name) [Hessen]:
Locality Name (eg, city) [Frankfurt]:
Organization Name (eg, company) [Franken EDV-Konzepte]:
Organizational Unit Name (eg, section) []:Web-Team
Common Name (eg, YOUR name) []:debian1.jfranken.de
Email Address []:
Listing: Ein selbstsigniertes Serverzertifikat erstellen


Achtung:
Bei der Frage nach dem "Common Name" müssen Sie den Hostnamen Ihres Webservers exakt so angeben, wie er später in die Adresszeile des Webbrowsers eingegeben wird.

Wenn Sie mehrere Zertifikate erstellen müssen, lohnt es sich, Default-Werte für das Land, das Bundesland, den Ort und den Firmennamen in der Datei /etc/ssl/openssl.cnf einzutragen.

Server-Zertifikate beglaubigen lassen

Damit Browser beim Aufruf Ihrer Website keine Warnung anzeigen, sollten Sie Ihr Zertifikat von einer Zertifizierungsstelle (CA) beglaubigen (d.h. signieren) lassen, deren Zertifikat bereits im Browser hinterlegt ist. Hierzu müssen Sie eine Signierungsanfrage (CSR) an die entsprechende CA senden. Einige CA (z.B. cacert.org) stellen signierte Zertifikate kostenlos zur Verfügung, während andere (z.B. VeriSign) jährlich eine Gebühr für die Verlängerung ihrer Signatur verlangen.


Achtung:
Einige Browserhersteller (z.B. Microsoft) vertrauen nur "kommerziellen" CAs. Daher müssen Nutzer des Internet-Explorers das Root-Zertifikat und die CRL von https://www.cacert.org/index.php?id=3 importieren, bevor sie die Serverzertifikate der "kostenlosen" cacert.org prüfen können.

Wenn Sie Ihr Zertifikat von einer Zertifizierungsstelle signieren lassen möchten, erstellen Sie mit openssl eine CSR zu dem Zertifikat:


$ cd /etc/apache2/ssl
$ openssl x509 -x509toreq -signkey debian1.jfranken.key -in debian1.jfranken.crt
Getting request Private Key
Generating certificate request
[...]
-----BEGIN CERTIFICATE REQUEST-----
MIIBXTCBxwIBADAeMRwwGgYDVQQDExNkZWJpYW4xLmpmcmFua2VuLmRlMIGfMA0G
CSqGSIb3DQEBAQUAA4GNADCBiQKBgQCvLg7abZr3ZkTMIFFrCF+g7j7InDNb9bdQ
wZrgoHUwujpH53DUku+aR0HTNoaOouOkja/uQu5OF/fBNYRjR7a7bzq41yhG0h2x
WqqdgJ2HLDgdotdGWPC5tZt4rc+OvEC01gCnzdkgMjEQ6FcBVR1JdTSmQhXQA95O
QWx519UlyQIDAQABoAAwDQYJKoZIhvcNAQEEBQADgYEAmXgXQUeZJAjBZl8NBVvp
YCUjx5/shrpMmUVcffKQu0dazS7SIbn6S9VN6Mh2DcOdbnOByIiNHNz+oUqZN33R
HT/9x6Uw3KJUOMwVYYh5kPexz7NP1bnmD21awVVpXMysIh4L51FZg5pQztvAVE5P
NYHa2SQpT+V6mMoX1ubmoBE=
-----END CERTIFICATE REQUEST-----
Listing: Eine Signierungsanfrage (CSR) erstellen

Die CSR (den Abschnitt ab -----BEGIN) kopieren Sie in die Zwischenablage und senden sie per E-Mail oder Webformular an die CA:


Abbildung: Eingabeformular einer Certification Authority (CA)

Im Gegenzug sendet Ihnen die CA Ihr signiertes Zertifikat zurück (siehe Abbildung), mit dem Sie das selbstsignierte Zertifikat in /etc/apache2/ssl/debian1.jfranken.de.crt ersetzen:


Abbildung: Das von der CA signierte Zertifikat

VirtualHost-Konfiguration

Legen Sie im Verzeichnis /etc/apache2/sites-available eine Konfigurationsdatei für den VirtualHost an, den Sie per https erreichen möchten:

 01
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 06
 07
 08
 09
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 11
 12
 13
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 17
 18
 19
 20
 21
 22
 23
 24
 25
Listen 192.168.134.2:443
<VirtualHost 192.168.134.2:443>
  ServerName debian1.jfranken.de
  DocumentRoot /var/www2
  ServerAdmin webmaster@jfranken.de

  # SSL
  SSLEngine On
  SSLCipherSuite HIGH:MEDIUM
  SSLCertificateFile    /etc/apache2/ssl/debian1.jfranken.de.crt
  SSLCertificateKeyFile /etc/apache2/ssl/debian1.jfranken.de.key

  # Logfiles:
  CustomLog /var/log/apache2/access-debian1.jfranken.de combined
  ErrorLog /var/log/apache2/error-debian1.jfranken.de
  LogLevel warn

  <Location />
    Options Indexes FollowSymLinks MultiViews
    AllowOverride None
    Order allow,deny
    allow from all
  </Location>

</VirtualHost>
Listing: /etc/apache2/sites-available/debian1

Aktivieren Sie die neue Konfiguration:


$ a2ensite debian1
Site debian1 installed; run /etc/init.d/apache2 reload to enable.
$ a2enmod ssl
Module ssl installed; run /etc/init.d/apache2 force-reload to enable.
$ tail -0f /var/log/apache2/error* &
[1] 3402
$ invoke-rc.d apache2 force-reload
Forcing reload of apache 2.0 web server: Apache2
==> /var/log/apache2/error.log <==
[Wed Jul 06 22:15:22 2005] [notice] caught SIGTERM, shutting down
[Wed Jul 06 22:15:23 2005] [notice] Apache/2.0.54 (Debian GNU/Linux) PHP/4.3.10-15 mod_ssl/2.0.54 OpenSSL/0.9.7e configured -- resuming normal operations

$ kill %%
[1]+  Beendet    tail -0f /var/log/apache2/error.log /var/log/apache2/error-debian1.jfranken.de
Listing: Apache für https konfigurieren

 

Zugriffsschutz

Sie können Ihre Website vor unberechtigtem Zugriff schützen, indem Sie Apache so konfigurieren, dass er unautorisierte Zugriffe auf bestimmte Dateien oder Verzeichnisse ablehnt. Die Autorisierung bezieht sich auf eine Authentisierung (Identifikation) des Clients, die der Webserver mittels eines Authentifizierungs-Mechanismus (z.B. Passwortvergleich) authentifizieren (überprüfen) kann. Man unterscheidet zwischen

Authentisierung per IP-Adresse

Wenn Sie Webseiten vor Zugriffen unberechtigter Clients schützen möchten, ersetzen Sie in der Konfigurationsdatei des entspr. VirtualHosts bei der Anweisung Allow from all das all durch eine Liste berechtigter IP-Adressen, -Netze oder Domains. Apache lehnt dann alle unberechtigten Clients mit der Meldung 403 Forbidden ab.


Abbildung: 403 Forbidden

Beispiel: Ersetzen Sie die Zeilen 10-18 der Datei /etc/apache2/sites-available/default (siehe oben) mit den folgenden:
<Directory /var/www/>
  Options Indexes FollowSymLinks MultiViews
  AllowOverride None
  Order allow,deny

  # Einzelne IP-Adressen freischalten
  Allow from 192.168.134.2 192.168.134.3

  # Ganze IP-Netze freischalten
  Allow from 192.168.1 192.168.2
  Allow from 10.1.0.0/16
  Allow from 10.2.0.0/255.255.0.0

  # Freischalten fast aller Rechner einer DNS-Domain:
  Allow from apache.org
  Deny from foo.apache.org
</Directory>
Listing: Anweisungen zur starken Authentifizierung


Mehr zum Thema:
Die Dokumentation der Order-, Allow- und Deny-Anweisungen finden Sie auf http://httpd.apache.org/docs/2.0/mod/mod_access.html.

Authentisierung per Passwort

Wenn Sie Webseiten nur Anwendern zugänglich machen möchten, die eine vorher festgelegte Kombination aus Username und Passwort kennen, ergänzen Sie in der Konfigurationsdatei des entspr. VirtualHosts (z.B. /etc/apache2/sites-available/default, siehe Listing) die bestehenden Allow from-Anweisungen mit den folgenden:
AuthType Basic
AuthName "Geschuetzter Bereich"
AuthUserFile /etc/apache2/htpasswd
Require valid-user
Listing: Anweisungen zur Passwortabfrage (Autorisierung aller bekannten User)

Dies bewirkt, dass der Webserver auf alle Anfragen (außer denen, die eine in /etc/apache2/htpasswd vorkommende Username/Passwort-Kombination enthalten) mit einer 401-Seite antwortet.


Abbildung: 401 Authorization Required

Den ersten Eintrag der Passwortdatei legen Sie mit dem Kommando htpasswd -c /etc/apache2/htpasswd Username an.
Bei weiteren Einträgen lassen Sie das -c weg (sonst verlieren Sie alle bisherigen Einträge).
Mit htpasswd -D /etc/apache2/htpasswd Username löschen Sie einen Eintrag aus der Passwortdatei.

Sie können statt aller User (Require valid-user) einzelne User explizit autorisieren:
Require user1 user2 user3
Listing: Explizite Autorisierung mehrerer User


oder die Benutzer in Gruppen zusammenfassen die Gruppen autorisieren:
# Anweisungen in der Apache-Konfigurationsdatei:
AuthGroupFile /etc/apache2/htgroups
Require group Vertrieb

# Einträge in /etc/apache2/htgroups:
Vertrieb: User1 User2
IT: User2 User3 User4
Listing: Autorisierung von Benutzergruppen


Mehr zum Thema:
Die Dokumentation der vorgestellten Konfigurationsanweisungen finden Sie auf:
http://httpd.apache.org/docs/2.0/mod/core.html#authtype
http://httpd.apache.org/docs/2.0/mod/core.html#authname
http://httpd.apache.org/docs/2.0/mod/mod_auth.html
http://httpd.apache.org/docs/2.0/mod/core.html#require

Authentisierung per Client-Zertifikat

Apache bietet die Möglichkeit, Zugriffe nur den Clients zu gewähren, die über ein berechtigtes Client-Zertifikat (auch "SSL-", "X509-" oder "User-"Zertifikat genannt) verfügen. Dazu muss ein entsprechendes Client-Zertifikat vorher
  1. hergestellt,
  2. mit dem Schlüssel einer CA, deren Zertifikat auf dem Webserver hinterlegt ist, signiert,
  3. auf dem Webserver autorisiert und
  4. in den Browser importiert
worden sein.

Es gibt verschiedene Tools, die diese Aufgaben automatisieren. Der folgende Abschnitt beschreibt das manuelle Ausführen der erforderlichen Schritte.

Eine Root-CA einrichten

Zum Signieren von Zertifikaten benötigen Sie die Dienste einer CA. Im einfachsten Fall ist dies eine lokale Root-CA, die Sie mit folgenden Befehlen auf dem Webserver anlegen:


$ cd /etc/ssl
$ echo 1001 > serial
$ touch index.txt
$ mkdir newcerts csr

$ vi openssl.cnf
    # openssl.cnf wie folgt bearbeiten:
    # dir auf /etc/ssl setzen
    # countryName_default             = DE
    # stateOrProvinceName_default     = Hessen
    # 0.organizationName_default      = Franken EDV-Konzepte
    # localityName_default            = Frankfurt

$ openssl req -new -x509 -keyout private/cakey.pem -out cacert.pem
Generating a 1024 bit RSA private key
..........++++++
........................++++++
writing new private key to 'privkey.pem'
Enter PEM pass phrase:
Verifying - Enter PEM pass phrase:
-----
You are about to be asked to enter information that will be incorporated
into your certificate request.
What you are about to enter is what is called a Distinguished Name or a DN.
There are quite a few fields but you can leave some blank
For some fields there will be a default value,
If you enter '.', the field will be left blank.
-----
Country Name (2 letter code) [DE]:
State or Province Name (full name) [Hessen]:
Locality Name (eg, city) [Frankfurt]:
Organization Name (eg, company) [Franken EDV-Konzepte]:
Organizational Unit Name (eg, section) []:CA
Common Name (eg, YOUR name) []:Franken CA
Email Address []:ca@jfranken.de
Listing: Anlegen einer Root-CA

Dabei entsteht das Root-Zertifikat Ihrer CA (cacert.pem) sowie ein per Passphrase geschützer Schlüssel (cakey.pem).


Achtung:
Bewahren Sie die Passphrase an einem sicheren Ort auf. Sie benötigen die Passphrase später zum Signieren und Zurückziehen von Client-Zertifikaten.

Legen Sie eine "Certificate-Revocation-List" (cacert.crl) an, in der Sie später die Zertifikate vermerken können, die Apache als "ungültig" betrachten soll. Auf diese Weise können Sie ausgestellte Zertifkate vor dem Ablauf ihrer Gültigkeit annulieren.


$ openssl ca -gencrl -out cacert.crl
Listing: Anlegen der CRL

Sie können das Zertifikat und die CRL im Web veröffentlichen, damit Clients sie importieren können:


$ cp /etc/ssl/cacert.pem /var/www/FrankenCA-Root-Zertifikat.crt
$ ln -sf /etc/ssl/cacert.crl /var/www/FrankenCA-Revocationlist.crl
Listing: Veröffentlichen der Root-CA/CRL


Achtung:
Veröffentlichen Sie niemals den Schlüssel (cakey.pem).

Client-Zertifikate erstellen

Bevor Sie ein Client-Zertifikat herstellen können, müssen Sie zuerst die Informationen über den zukünftigen Nutzer in Form einer Zertifikatsanforderung (CSR-Datei) notieren:
$ cd /etc/ssl
$ openssl req -new -nodes -out csr/jfranken.csr -keyout private/jfranken.key
Generating a 1024 bit RSA private key
...............++++++
....++++++
writing new private key to 'private/jfranken.key'
-----
You are about to be asked to enter information that will be incorporated
into your certificate request.
What you are about to enter is what is called a Distinguished Name or a DN.
There are quite a few fields but you can leave some blank
For some fields there will be a default value,
If you enter '.', the field will be left blank.
-----
Country Name (2 letter code) [DE]:
State or Province Name (full name) [Hessen]:
Locality Name (eg, city) [Frankfurt]:
Organization Name (eg, company) [Franken EDV-Konzepte]:
Organizational Unit Name (eg, section) []:IT-Abteilung
Common Name (eg, YOUR name) []:Johannes Franken
Email Address []:jfranken@jfranken.de

Please enter the following 'extra' attributes
to be sent with your certificate request
A challenge password []:
An optional company name []:
Listing: Erstellen einer Client-Zertifikatsanforderung (CSR-Datei)

Erstellen Sie das Client-Zertifikat (PEM-Datei), indem Sie die Zertifikatsanforderung mit dem Schlüssel Ihrer CA signieren. Hierzu benötigen Sie die Passphrase des Schlüssels.


$ openssl ca -in csr/jfranken.csr
Using configuration from /usr/lib/ssl/openssl.cnf
Enter pass phrase for /etc/ssl/private/cakey.pem:
Check that the request matches the signature
Signature ok
Certificate Details:
    Serial Number: 4097 (0x1001)
    Validity
        Not Before: Jul 24 22:01:36 2005 GMT
        Not After : Jul 24 22:01:36 2006 GMT
    Subject:
        countryName               = DE
        stateOrProvinceName       = Hessen
        organizationName          = Franken EDV-Konzepte
        organizationalUnitName    = IT-Abteilung
        commonName                = Johannes Franken
        emailAddress              = jfranken@jfranken.de
    X509v3 extensions:
        X509v3 Basic Constraints:
            CA:FALSE
        Netscape Comment:
            OpenSSL Generated Certificate
        X509v3 Subject Key Identifier:
            53:23:97:FC:B5:E4:8D:7A:3E:B2:05:4C:C5:33:74:27:F4:F5:48:2D
        X509v3 Authority Key Identifier:
            keyid:E2:93:41:5C:89:C9:3C:81:42:6D:3C:76:CF:49:1F:8A:91:5F:4E:FC
            DirName:/C=DE/ST=Hessen/L=Frankfurt/O=Franken EDV-Konzepte/OU=CA
                    /CN=Franken CA/emailAddress=jfranken@jfranken.de
            serial:B0:1F:97:8F:4A:C3:84:07

Certificate is to be certified until Jul 24 22:01:36 2006 GMT (365 days)
Sign the certificate? [y/n]:y

1 out of 1 certificate requests certified, commit? [y/n]y
Write out database with 1 new entries
[...]
Data Base Updated
Listing: Erstellen eines Client-Zertifikats (PEM-Datei)

Das Zertifikat liegt nun in /etc/apache2/ssl/newcerts/1001.pem. Der Dateiname ergibt sich aus der hexadezimalen Seriennummer des Zertifikats. Wandeln Sie die PEM-Datei in das PFX-Format (auch PKCS12- oder P12-Format genannt) um, das für Browser bekömmlicher ist:


$ openssl pkcs12 -export \
  -in        newcerts/1001.pem  \
  -inkey     private/jfranken.key \
  -certfile  cacert.pem \
  -name      "Johannes Franken => FrankenEDV" \
  -out       newcerts/1001.p12
Enter Export Password:
Verifying - Enter Export Password:
Listing: Umwandeln PEM- zu PFX-Datei

Die PFX-Datei wurde mit einem Passwort verschlüsselt und liegt in /etc/apache2/ssl/newcerts/1001.p12. Geben Sie die Datei und das Passwort an den berechtigen User weiter.

Client-Zertifikate autorisieren

Aktivieren Sie zunächst SSL (wie oben beschrieben) und die Abfrage von Client-Zertifikaten (mit folgenden Zeilen) in der Konfigurationsdatei des VirtualHosts:


# Client-Zertifikatsabfrage aktivieren:
SSLCACertificateFile /etc/ssl/cacert.pem
SSLCARevocationFile /etc/ssl/cacert.crl
SSLVerifyClient require
SSLUserName SSL_CLIENT_S_DN_CN
Listing: Client-Zertifikatsabfrage aktivieren

In der Konfigurationsdatei des VirtualHosts können Sie z.B. mit <Directory>-Blocks für jedes Verzeichnis festlegen, welche Zertifikate zum Zugriff erforderlich sind. Dabei können Sie die Zertifikate entweder
  1. über ihre Eigenschaften (z.B. "OU='IT-Abteilung'") oder
  2. direkt, d.h. über den gesamten DN (siehe Beispiel unten)
referenzieren.

Zertifikate über ihre Eigenschaften referenzieren

Fügen Sie der Konfigurationsdatei des VirtualHosts folgende Zeilen hinzu:
<Location />
  SSLOptions +ExportCertData
  SSLRequire (%{SSL_CLIENT_S_DN_OU} in {"IT-Abteilung", "Vorstand"})
# [...]
</Location>
Listing: SSLRequire-Beispiel


Mehr zum Thema:
Die Dokumentation und weitere Beispiele zur SSLRequire-Anweisung finden Sie auf http://httpd.apache.org/docs/2.0/de/mod/mod_ssl.html#sslrequire.

Zertifikate über eine htpasswd-Datei direkt referenzieren

Fügen Sie der Konfigurationsdatei des VirtualHosts folgende Zeilen hinzu:
<Location />
  SSLOptions    +FakeBasicAuth
  AuthName      "Snake Oil Authentication"
  AuthType      Basic
  AuthUserFile  /etc/apache2/htpasswd.debian1
  require       valid-user
# [...]
</Location>
Listing: FakeBasicAuth-Beispiel

Schreiben Sie die DNs aller erlaubten Zertifikate in die Datei /etc/apache2/htpasswd.debian1 und hängen Sie jeweils :xxj31ZMTZzkVA an.


/C=DE/ST=Hessen/O=Franken EDV-Konzepte/OU=IT-Abteilung/CN=Johannes \
Franken/emailAddress=jfranken@jfranken.de:xxj31ZMTZzkVA
Listing: /etc/apache2/htpasswd.debian

Der Passwordhash xxj31ZMTZzkVA ist eine Verschlüsselung des Wortes password (probieren Sie mal openssl passwd -crypt -salt xx password) und im FakeBasicAuth-Modus das Erkennungszeichen dafür, dass dieser Eintrag ein Client-Zertifikat referenziert.

Kombinationen

IP-Adresse und Passwort/Zertifikat erforderlich

Wenn Sie Ihre Website besonders gut schützen möchten, können Sie den Zugriff nur den Clients erteilen, die
sowohl
über ein passendes Passwort oder Client-Zertifikat verfügen (schwache Authentisierung)
als auch
von einer freigeschalteten IP-Adresse aus anrufen (starke Authentisierung).
Hierzu erweitern Sie die <Directory>- oder <Location>-Blocks der Konfigurationsdatei Ihres VirtualHosts (z.B. /etc/apache2/sites-available/default, siehe Listing) wie folgt:
<Location />    # z.B. alles unterhalb "/" schützen
  # [...]
  Satisfy All   # Sowohl starke als auch schwache Auth. erforderlich

  # Starke Authentisierung:
  Order Allow, Deny  # das bedeutet: "Deny" ist Default-Policy.
  Allow from 192.168.134.2 192.168.134.3
  Allow from 10.1.0.0/16

  # Schwache Authentisierung:
  AuthType Basic
  AuthName "Geschuetzter Bereich"
  AuthUserFile /etc/apache2/htpasswd
  Require valid-user

  # [...]
</Location>
Listing: IP-Adresse und Passwort erforderlich

Passwort/Zertifikat nur "von draussen" erforderlich

Wenn Sie Ihre Website nur bei Zugriffen von "draussen" mit einem Passwort/Zertifikat schützen möchten, erweitern Sie die <Directory>- oder <Location>-Blocks der Konfigurationsdatei Ihres VirtualHosts (z.B. /etc/apache2/sites-available/default, siehe Listing) wie folgt:
<Location />    # z.B. alles unterhalb "/" schützen
  # [...]
  Satisfy Any   # Entweder starke oder schwache Auth. erforderlich

  # Starke Authentisierung:
  Order Allow, Deny  # das bedeutet: "Deny" ist Default-Policy.
  Allow from 192.168.134.2 192.168.134.3
  Allow from 10.1.0.0/16

  # Schwache Authentisierung:
  AuthType Basic
  AuthName "Geschuetzter Bereich"
  AuthUserFile /etc/apache2/htpasswd
  Require valid-user

  # [...]
</Location>
Listing: IP-Adresse oder Passwort erforderlich


Mehr zum Thema:
Die Dokumentation der satisfy-Anweisung finden Sie auf:
http://httpd.apache.org/docs/2.0/mod/core.html#satisfy
 

Apache-Module

Sie können die Funktionalität des Apache Webservers durch das Laden sog. "Module" erweitern. Wenn Sie apache2 -l aufrufen, erhalten Sie eine Liste der statischen (d.h. bereits in den Apache einkompilierten) Module:
$ apache2 -l
Compiled in modules:
  core.c
  mod_access.c
  mod_auth.c
  mod_log_config.c
  mod_logio.c
  mod_env.c
  mod_setenvif.c
  prefork.c
  http_core.c
  mod_mime.c
  mod_status.c
  mod_autoindex.c
  mod_negotiation.c
  mod_dir.c
  mod_alias.c
  mod_so.c
Listing: Statische Module

Einige dynamische Module (DSOs) sind in Form von mod_*.so-Dateien im Debian-Paket apache2-common enthalten und somit bereits auf Ihrer Festplatte installiert. Sie können diese Module mit den Programmen a2enmod und a2dismod auflisten, auswählen und abschalten:


$ a2enmod
Which module would you like to enable?
Your choices are: actions asis auth_anon auth_dbm auth_digest auth_ldap cache cern_meta cgid cgi
dav_fs dav deflate disk_cache expires ext_filter file_cache headers imap include info ldap
mem_cache mime_magic php4 proxy_connect proxy_ftp proxy_http proxy rewrite speling ssl suexec
unique_id userdir usertrack vhost_alias
Module name?
Listing: a2enmod


Mehr zum Thema:
a2enmod und a2dismod ersetzen das von Debian/Apache-1.3 bekannte apache-modconf-Kommando.

Eine Liste zusätzlicher Apache-Module, die als Debian-Pakete auf den Debian-FTP-Servern bereitstehen, können Sie mit aptitude ausgeben:


$ aptitude update
[...]
$ aptitude search apache2-mod-
p   libapache2-mod-auth-kerb   - Apache2 module for Kerberos
p   libapache2-mod-auth-mysql  - Apache 2 module for MySQL
[...]
Listing: Liste verfügbarer Apache-Module

Die folgenden Abschnitte befassen sich mit der Konfiguration einiger häufig eingesetzter Module.

 

deflate

Das Modul mod_deflate ermöglicht dem Apache-Webserver, Antworten vor der Übertragung zu komprimieren. Bei langsamen Internet-Verbindungen kann dies die Darstellung von Webseiten beschleunigen.

Sie können die Kompression global aktivieren oder auf einzelne VirtualHosts, Verzeichnisse, Dateitypen, Browser usw. einschränken.

Legen die Datei /etc/apache2/mods-available/deflate.conf mit folgendem Inhalt an, um die Kompression global zu aktivieren (mit Ausnahme von Bilddateien und bei veralteten Browsern, welche die Komprimierung nicht beherrschen):
 01
 02
 03
 04
 05
 06
 07
 08
 09
 10
 11
 12
 13
 14
 15
 16
# Das Filtermodul aktivieren.
SetOutputFilter DEFLATE

# Einige Browser verstehen kein gzip:
BrowserMatch ^Mozilla/4 gzip-only-text/html
BrowserMatch ^Mozilla/4\.0[678] no-gzip

# Andere schon...
BrowserMatch \bMSIE !no-gzip !gzip-only-text/html

# Bilddateien nicht komprimieren
SetEnvIfNoCase Request_URI \.(?:gif|jpe?g|png)$ no-gzip dont-vary

# "Vary: Accept-Encoding"-Header einfuegen (wichtig bei Proxys)
# (benötigt das headers-Modul)
Header append Vary User-Agent env=!dont-vary
Listing: /etc/apache2/mods-available/deflate.conf

Aktivieren Sie die Module im Apache:


$ a2enmod headers
Module headers installed; run /etc/init.d/apache2 force-reload to enable.
$ a2enmod deflate
Module deflate installed; run /etc/init.d/apache2 force-reload to enable.
$ invoke-rc.d apache2 force-reload
Forcing reload of apache 2.0 web server...
Listing: Die deflate-Konfiguration aktivieren


Mehr zum Thema:
siehe http://httpd.apache.org/docs-2.0/mod/mod_deflate.html
 

server-status

Das server-status-Modul zeigt die aktuelle Auslastung des Webservers sowie die Werte einiger Zähler an:


Abbildung: /server-status?refresh=1

Bevor Sie das server-status-Modul aufrufen können, müssen Sie es konfigurieren:


$ touch /etc/apache2/mods-available/status.load
$ cat > /etc/apache2/mods-available/status.conf <<EOF
<Location /server-status>
    SetHandler server-status
    # Wenn Sie die Seite vor fremden Augen schützen möchten:
    Order deny,allow
    Deny from all
    Allow from .IHRE.DOMAIN.COM
</Location>
EOF
$ a2enmod status
Module status installed; run /etc/init.d/apache2 force-reload to enable.
$ invoke-rc.d apache2 force-reload
Forcing reload of apache 2.0 web server...
Listing: server-status konfigurieren

Weil das server-status-Modul bereits in den Apache einkompiliert ist, benötigen Sie keine LoadModule-Anweisung. Die leere status.load-Datei ist für a2enmod erforderlich.


Mehr zum Thema:
siehe http://httpd.apache.org/docs-2.0/mod/mod_status.html
 

server-info

Mit dem server-info-Modul können Sie die Konfiguration des laufenden Apache und aller Module anzeigen.


Abbildung: /server-info

Bevor Sie das server-info-Modul aufrufen können, müssen Sie es konfigurieren:


$ cat > /etc/apache2/mods-available/info.conf <<EOF
<Location /server-info>
    SetHandler server-info
    # Wenn Sie die Seite vor fremden Augen schützen möchten:
    Order deny,allow
    Deny from all
    Allow from .IHRE.DOMAIN.COM
</Location>
EOF
$ a2enmod info
Module info installed; run /etc/init.d/apache2 force-reload to enable.
$ invoke-rc.d apache2 force-reload
Forcing reload of apache 2.0 web server...
Listing: server-info konfigurieren

Die Datei mods-available/info.load (aus dem apache2-common-Paket) wird beim a2enmod automatisch nach mods-enabled gelinkt.


Mehr zum Thema:
siehe http://httpd.apache.org/docs-2.0/mod/mod_info.html
 

libphp4 (PHP-Interpretierer)

PHP ist eine Skriptsprache, die aufgrund ihrer vielen Funktionsbibliotheken sehr beliebt und weit verbreitet ist. Das Apache-Modul mod_php4 interpretiert PHP-Code, der in Webseiten untergebracht ist.

Installation des Apache-Moduls und Anlegen einer Testdatei:


$ aptitude install libapache2-mod-php4
[...]
Die folgenden Pakete werden zusätzlich automatisch installiert:
  libzzip-0-12 php4-common
Die folgenden Pakete werden zusätzlich installiert:
  libapache2-mod-php4 libzzip-0-12 php4-common
0 Pakete aktualisiert, 3 zusätzlich installiert,
0 werden entfernt und 0 nicht aktualisiert.
Muss 1813kB an Archiven herunterladen.Nach dem Entpacken werden 3521kB zusätzlich belegt sein.
Wollen Sie fortsetzen? [Y/n/?] Y
[...]
Forcing reload of apache 2.0 web server...

$ echo '<?php phpinfo() ?>'   >> /var/www/test.php
Listing: Installation von PHP4

Leider ist PHP4 nicht kompatibel zum worker-MPM. Daher wird das Debian-Paketsystem Ihren Webserver bei der Installation des PHP-Moduls automatisch auf das (langsamere) prefork-MPM umrüsten, wenn auf bisher das worker-MPM installiert war.

Rufen Sie die Testdatei im Browser auf. Die phpinfo()-Funktion gibt eine Liste der einkompilierten und verfügbaren PHP-Module aus:


Abbildung: Aufruf der PHP-Testdatei

Sie können den PHP-Interpreter und die PHP-Module in der Datei /etc/php4/apache2/php.ini konfigurieren.

Achtung:
Änderungen an der php.ini werden erst nach einem Neustart des Webservers (z.B. mit apache2ctl graceful) aktiv.

PHP-Module und PEAR

Eine Liste der als Debian-Pakete verfügbaren PHP-Module erhalten Sie mit aptitude search ^php{4,}- :


$ aptitude search ^php{4,}-
p   php-auth    - PHP PEAR modules for creating an authentication system
[...]
p   php4-xslt   - XSLT module for php4
v   php4-yaz    -
Listing: Verfügbare Debian-paketierte PHP-Module

Besonders hervorzuheben ist das PEAR-Paket, das den Zugriff auf eine grosse Sammlung weiterer PHP-Module ermöglicht.

Installation des PEAR-Pakets:
$ aptitude install php4-pear
[...]
Die folgenden Pakete werden zusätzlich automatisch installiert:
  php4-cli
Die folgenden Pakete werden zusätzlich installiert:
  php4-cli php4-pear
0 Pakete aktualisiert, 2 zusätzlich installiert,
0 werden entfernt und 0 nicht aktualisiert.
Muss 1859kB an Archiven herunterladen.
Nach dem Entpacken werden 4944kB zusätzlich belegt sein.
Wollen Sie fortsetzen? [Y/n/?] y
[...]
Richte php4-pear ein (4.3.10-15) ...
$ apache2ctl graceful
Listing: Installation von PEAR

Die unter PEAR veröffentlichten PHP-Module können Sie mit dem pear-Kommando verwalten. Mit dem pear-Kommando können Sie z.B.

Wenn Sie pear ohne Parameter aufrufen, erhalten Sie eine Liste aller Möglichkeiten.
 

mod_perl (Perl-Interpretierer)

Mit dem Apache-"Perl"-Modul können die Ladezeit von CGI-Scripts, die in der Programmiersprache Perl geschrieben sind, wesentlich reduzieren. Das Modul bewirkt, dass der Perl-Interpretierer beim Start des Webservers in den Webserver integriert und nicht mehr bei jedem Aufruf eines CGI-Scripts erneut geladen wird.


Installation:

$ aptitude install libapache2-mod-perl2
[...]
Die folgenden Pakete werden zusätzlich installiert:
  libapache2-mod-perl2 libcompress-zlib-perl libdevel-symdump-perl
  libfont-afm-perl libhtml-format-perl libhtml-parser-perl
  libhtml-tagset-perl libhtml-tree-perl libmailtools-perl libperl5.8
  libtimedate-perl liburi-perl libwww-perl
Die folgenden Pakete werden aktualisiert:
  perl perl-base perl-modules
Die folgenden Pakete werden EMPFOHLEN, aber NICHT installiert:
  perl-doc
3 Pakete aktualisiert, 13 zusätzlich installiert,
0 werden entfernt und 0 nicht aktualisiert.
Muss 8603kB an Archiven herunterladen.
Nach dem Entpacken werden 8434kB zusätzlich belegt sein.
Wollen Sie fortsetzen? [Y/n/?] y
[...]
Hole:7 http://ftp.freenet.de stable/main libapache2-mod-perl2 1.999.21-1 [642kB]
[...]
Richte libapache2-mod-perl2 ein (1.999.21-1) ...
Module perl installed; run /etc/init.d/apache2 force-reload to enable.
[...]
Listing: Installation von mod_perl


Achtung:
Wenn Sie Debian in der Version "Sarge" einsetzen, werden Sie feststellen, dass die Version 1.999 von libapache2_mod_perl2 defekt ist ("Can't locate Apache.pm in @INC"). Ich empfehle Ihnen das Upgrade auf einen Backport der Version 2.0 aus Debian "Etch".

$ wget http://packages.aquabolt.com/dists/sarge/main/binary-i386/libapache2-mod-perl2_2.0.1-4.0.aquabolt.2_i386.deb
$ wget http://packages.aquabolt.com/dists/sarge/main/binary-i386/libcgi-pm-perl_3.15-0.aquabolt.1_i386.deb
$ dpkg -r libapache2-mod-perl2
$ dpkg -i libcgi-pm-perl_3.15-0.aquabolt.1_i386.deb
$ dpkg -i libapache2-mod-perl2_2.0.1-4.0.aquabolt.2_i386.deb
$ a2enmod perl
Listing: Upgrade auf mod_perl 2.0 (nur bei Debian Sarge erforderlich)


Konfiguration:
Sie müssen Apache mitteilen, welche Dateien er an mod_perl übergeben soll. Das geht z.B. mit <Directory>-, <Location>- und <Files>-Anweisungen.

Die folgende Konfiguration bewirkt, dass Apache alle Dateien mit der Endung .pl an mod_perl übergibt.


$ cat <<EOF > /etc/apache2/mods-available/perl.conf
PerlModule ModPerl::Registry
<Files *.pl>
        AddHandler perl-script .pl
        PerlSendHeader On
        PerlResponseHandler ModPerl::Registry
        Options +ExecCGI
</Files>
EOF
Listing: Konfiguration von mod_perl

Aktivieren Sie die neue Konfiguration:
$ tail -0f /var/log/apache2/error.log &
[1] 2402
$ invoke-rc.d apache2 force-reload
Forcing reload of apache 2.0 web server...
[Sun Jan 22 19:40:33 2006] [notice] caught SIGTERM, shutting down.
[Sun Jan 22 19:40:35 2006] [notice] Apache/2.0.55 (Debian)
PHP/4.4.0-4 mod_ssl/2.0.55 OpenSSL/0.9.8a mod_perl/2.0.1 Perl/v5.8.7
configured -- resuming normal operations
$ kill %%
[1]+  Beendet                 tail -0f /var/log/apache2/error.log
Listing: Restart des Webservers

Sie können folgendes Perl-Script zum Testen verwenden:
$ cat <<EOF >/usr/lib/cgi-bin/test.pl
#!/usr/local/bin/perl -w
use strict;
use CGI;
sleep 10;
my $q = CGI->new;
print $q->header,
      $q->start_html,
      $q->h1('Hello World!'),
      'This is perl',
      $q->end_html;
EOF
Listing: Anlegen eines Perl-CGI-Scripts

Wenn Sie das Script im Browser aufrufen, erscheint nach zehn Sekunden die Meldung "Hello World!". Rufen Sie während der Wartezeit auf dem Webserver ps -ef|grep perl auf. Wenn die Liste keinen test.pl-Prozess enthält, ist mod_perl korrekt installiert.


Mehr zum Thema:
siehe http://perl.apache.org/
 

mod_jk ("Tomcat-Modul")

Die Installation von mod_jk wird weiter unten beschrieben.
 

Java Applicationserver

Immer mehr Anwendungen werden in der Programmiersprache "Java" erstellt. Dieser Abschnitt beschreibt die Installation der Komponenten, die zur Integration von Java-Anwendungen in den Apache-Webserver benötigt werden.

Die Java-Anwendung kommuniziert mit den Browsern über ein servlet-Objekt, das über einen Servlet-Container (hier: "Tomcat") im Netz bereitgestellt wird.

Eine Java Virtual Machine installieren [Sun J2SE 5.0]

Java-Anwendungen werden nicht direkt vom Betriebssystem. sondern von einer Software ("Java Virtual Machine", JVM) ausgeführt, welche die speziellen Eigenschaften der zugrundeliegenden Hardware und des Betriebssystems abstrahiert. Es gibt verschiedene JVM-Implementierungen, von denen einige als Open-Source-Software erhältlich sind, während andere zu einem der drei Java-Standards kompatibel sind.

Die Firma Sun Microsystems hat folgende Java-Standards definiert:

Das Debian-Projekt bietet aus lizenzrechtlichen Gründen auf seinen FTP- und Webservern nur OpenSource-JVM an (die bisher zu keinem der Java-Standards kompatibel sind).
Server Debian-Paket Beschreibung
ftp.debian.org
(Sarge)
gcj-4.0 The GNU compiler for Java(TM)
kaffe A JVM to run Java bytecode
sablevm Free implementation of Java Virtual Machine (JVM) second edition
Tabelle: OpenSource-JVM, die als Debian-Paket erhältlich sind

Wenn Sie Wert auf eine Standard-konforme Umgebung legen, sollten Sie eine JVM von Sun oder IBM als Debian-Paket vom Server ftp.debian-unofficial.org installieren.
Server Debian-Paket Beschreibung
ftp.debian-
unofficial.org
ibm-j2se5.0-jdk-binary IBM Java 2 Standard Edition J2SE Development Kit (JDK)
ibm-j2se5.0-jre-binary IBM Java 2 Standard Edition J2SE Runtime Environment (JRE)
sun-j2se5.0-jdk-binary Sun Java 2 Platform Standard Edition 5.0 Development Kit (JDK)
sun-j2se5.0-jre-binary Sun Java 2 Platform Standard Edition 5.0 Runtime Environment (JRE)
Tabelle: Kommerzielle JVM, die als Debian-Paket erhältlich sind

Sun und IBM bieten ihre JVM in zwei Varianten an: Installation des Sun JDK:
$ echo 'deb http://ftp.debian-unofficial.org/debian sarge main contrib non-free restricted
' >> /etc/apt/sources.list
$ aptitude update
[...]
$ aptitude install sun-j2se5.0-jdk-binary
[...]
Die folgenden Pakete werden zusätzlich installiert:
  libasound2 libglib1.2 libgtk1.2 libgtk1.2-common libxi6
    sun-j2se5.0-jdk-binary
0 Pakete aktualisiert, 6 zusätzlich installiert,
0 werden entfernt und 0 nicht aktualisiert.
Muss 65,8MB an Archiven herunterladen.
Nach dem Entpacken werden 148MB zusätzlich belegt sein.
Wollen Sie fortsetzen? [Y/n/?] y
[...]
Richte sun-j2se5.0-jdk-binary ein (1.5.0.06+debian-1.unofficial.sarge.1) ...
  * configuring alternatives: done.
$ java -version
java version "1.5.0_06"
Java(TM) 2 Runtime Environment, Standard Edition (build 1.5.0_06-b05)
Java HotSpot(TM) Client VM (build 1.5.0_06-b05, mixed mode, sharing)
Listing: Installation des Sun JDK

Auf dem unofficial-Server liegen die J2SE-Versionen 1.4, 5.0 und 6.0 (wahlweise inkl. der jce Kryptographie-Tools). Im Zweifel wählen Sie die Version 1.4.

Einen Java-EE-kompatiblen Applicationserver installieren [Geronimo 1.0 und Tomcat 5.5]

Die "Java Platform Enterprise Edition" (Java EE) ist eine von SUN Microsystems herausgegebene Spezifikation eines Java-Applicationservers.

Die Java EE Version 5 ist der direkte Nachfolger der "Java 2 Platform Enterprise Edition" (J2EE) Version 1.4.
Mehr zum Thema:
siehe http://www.wikipedia.de/wiki/J2EE

Es gibt verschiedene Implementierungen J2EE-kompatibler Applicationserver, z.B. Interessant: IBM vertreibt den Geronimo Applicationsrever auch unter dem Produktnamen "IBM WebSphere CE" (für "Community Edition").

Installation von Apache Geronimo:

$ cd /usr/local
$ wget http://mirror.serversupportforum.de/apache/geronimo/1.0/geronimo-tomcat-j2ee-1.0.tar.gz
[...]
$ tar xzf geronimo-tomcat-j2ee-1.0.tar.gz
$ cat >>geronimo-1.0/bin/setenv.sh <<EOF
#!/bin/sh
export JAVA_HOME=/usr/lib/sun-j2se5.0-jdk
EOF
Listing: Geronimo/Tomcat installieren

Sie könnten Geronimo nun über das Shellscript /usr/local/geronimo-1.0/bin/geronimo.sh starten. Besser ist es jedoch, ein Initscript anzulegen:
$ cd /etc/init.d
$ wget http://www.jfranken.de/homepages/johannes/vortraege/apache/geronimo-1.0
[...]
$ chmod 755 geronimo-1.0
$ update-rc.d geronimo-1.0 defaults 98 15
 Adding system startup for /etc/init.d/geronimo-1.0 ...
   /etc/rc0.d/K15geronimo-1.0 -> ../init.d/geronimo-1.0
   /etc/rc1.d/K15geronimo-1.0 -> ../init.d/geronimo-1.0
   /etc/rc6.d/K15geronimo-1.0 -> ../init.d/geronimo-1.0
   /etc/rc2.d/S98geronimo-1.0 -> ../init.d/geronimo-1.0
   /etc/rc3.d/S98geronimo-1.0 -> ../init.d/geronimo-1.0
   /etc/rc4.d/S98geronimo-1.0 -> ../init.d/geronimo-1.0
   /etc/rc5.d/S98geronimo-1.0 -> ../init.d/geronimo-1.0
Listing: Geronimo-Initscript anlegen

Das Initscript standardisiert den Aufruf und bewirkt, dass der Applicationserver beim Booten automatisch gestartet und beim Herunterfahren sauber beendet wird:
$ invoke-rc.d geronimo-1.0 start
Starting Java application server: Geronimo-1.0 .

$ invoke-rc.d geronimo-1.0 restart
Stopping Java application server: Geronimo-1.0 .
Starting Java application server: Geronimo-1.0 .

$ invoke-rc.d geronimo-1.0 stop
Stopping Java application server: Geronimo-1.0 .
Listing: Geronimo starten und stoppen

Auf Port 8080 bietet Geronimo Ihnen eine Administrationskonsole:


Abbildung: Geronimo-Login (http://server:8080/console)


Abbildung: Geronimo-Konsole

Die Portnummern sind in der Datei /usr/local/geronimo-1.0/var/config/config.xml konfiguriert.

Alternativ: Nur einen Servlet-Container installieren [Tomcat 4.1]

Wenn Ihre Web-Anwendung keine "Enterprise Java Beans" (EJBs) benötigt, reicht die Installation eines Servlet-/JSP-Containers wie z.B. Tomcat, Jetty (beides OpenSource) oder Resin (kommerziell).

Installation von Tomcat (als Debian-Paket verfügbar):

$ aptitude install tomcat4-webapps
[...]
Die folgenden Pakete werden zusätzlich automatisch installiert:
  libant1.6-java libbcel-java libcommons-beanutils-java
  libcommons-collections-java libcommons-dbcp-java libcommons-digester-java
  libcommons-fileupload-java libcommons-logging-java
  libcommons-modeler-java libcommons-pool-java libjaxp1.2-java
  liblog4j1.2-java libmx4j-java libregexp-java libservlet2.3-java
  libtomcat4-java libxerces2-java tomcat4
[...]
0 Pakete aktualisiert, 19 zusätzlich installiert,
0 werden entfernt und 0 nicht aktualisiert.
Muss 8856kB an Archiven herunterladen.
Nach dem Entpacken werden 34,1MB zusätzlich belegt sein.
Wollen Sie fortsetzen? [Y/n/?] y
[...]
Richte tomcat4 ein (4.1.31-3) ...
Lege Systembenutzer tomcat4 an...
Adding new user `tomcat4' (103) with group `nogroup'.
Erstelle kein Homeverzeichnis.
Installing /var/lib/tomcat4/conf/tomcat-users.xml.
Installing /var/lib/tomcat4/conf/jk2.properties
Could not start Tomcat 4.1 servlet engine because no Java Development Kit
(JDK) was found. Please download and install JDK 1.3 or higher and set
JAVA_HOME in /etc/default/tomcat4 to the JDK's installation directory.
Richte tomcat4-webapps ein (4.1.31-3) ...
$ echo JAVA_HOME=/usr/lib/sun-j2se5.0-jdk/ >> /etc/default/tomcat4
$ invoke-rc.d tomcat4 start
Starting Tomcat 4.1 servlet engine using Java from /usr/lib/sun-j2se5.0-jdk/: tomcat4.
Listing: Tomcat installieren

Informationen zu den Pfaden und Konfigurationsvorgaben finden Sie in der Logdatei:
$ cat /var/log/tomcat4/catalina_*.log
Using CATALINA_BASE:   /var/lib/tomcat4
Using CATALINA_HOME:   /usr/share/tomcat4
Using CATALINA_TMPDIR: /var/lib/tomcat4/temp
Using JAVA_HOME:       /usr/lib/sun-j2se5.0-jdk/
Using Security Manager
26.01.2006 20:01:49 org.apache.coyote.http11.Http11Protocol init
INFO: Initializing Coyote HTTP/1.1 on http-8180
Starting service Tomcat-Standalone
Apache Tomcat/4.1
26.01.2006 20:01:53 org.apache.coyote.http11.Http11Protocol start
INFO: Starting Coyote HTTP/1.1 on http-8180
26.01.2006 20:01:53 org.apache.jk.common.ChannelSocket init
INFO: JK2: ajp13 listening on /0.0.0.0:8009
26.01.2006 20:01:53 org.apache.jk.server.JkMain start
INFO: Jk running ID=0 time=3/215  config=/var/lib/tomcat4/conf/jk2.properties
Using CATALINA_BASE:   /var/lib/tomcat4
Using CATALINA_HOME:   /usr/share/tomcat4
Using CATALINA_TMPDIR: /var/lib/tomcat4/temp
Using JAVA_HOME:       /usr/lib/sun-j2se5.0-jdk/
Using Security Manager
26.01.2006 20:07:38 org.apache.coyote.http11.Http11Protocol init
INFO: Initializing Coyote HTTP/1.1 on http-8180
Starting service Tomcat-Standalone
Apache Tomcat/4.1
26.01.2006 20:07:40 org.apache.coyote.http11.Http11Protocol start
INFO: Starting Coyote HTTP/1.1 on http-8180
26.01.2006 20:07:40 org.apache.jk.common.ChannelSocket init
INFO: JK2: ajp13 listening on /0.0.0.0:8009
26.01.2006 20:07:40 org.apache.jk.server.JkMain start
INFO: Jk running ID=0 time=2/90  config=/var/lib/tomcat4/conf/jk2.properties
Listing: Tomcat-Logfile ("Catalina.out")

Tomcat enthält einen eigenen Webserver ("Coyote"), der auf Port 8180 lauscht:


Abbildung: Tomcat antwortet

Tomcat in den Apache Webserver einbinden [mod-jk2]

Sie können den Apache-Webserver als Reverse-Proxy einsetzen mit dem Vorteil, dass Apache


Abbildung: Kommunikations-Schema (Tomcat)

Die folgende Abbildung zeigt ein Beispiel für die Architektur einer hochverfügbaren Internet-Anwendung, bei der die Webserver hinter Loadbalancern in einer DMZ stehen und die Zugriffe auf Applicationservers im Intranet verteilen.


Abbildung: Beispiel-Architektur (mod_jk)

Aktivieren Sie das Jakarta-Modul (mod_jk), damit der Apache Webserver Anfragen an Tomcat weiterleiten kann:
$ aptitude install libapache2-mod-jk2
[...]
Die folgenden Pakete werden zusätzlich installiert:
  libapache2-mod-jk2
0 Pakete aktualisiert, 1 zusätzlich installiert,
0 werden entfernt und 0 nicht aktualisiert.
Muss 157kB an Archiven herunterladen.
Nach dem Entpacken werden 705kB zusätzlich belegt sein.
[...]
Richte libapache2-mod-jk2 ein (2.0.4-3) ...
Module jk2 installed; run /etc/init.d/apache2 force-reload to enable.
$ cp /usr/share/doc/libapache2-mod-jk2/examples/workers2.properties /etc/apache2/
$ vi /etc/apache2/workers2.properties
$ invoke-rc.d apache2 force-reload
Forcing reload of web server: Apache2
Listing: Installation von mod_jk

Die Standardkonfiuration blendet den Tomcat im Documentroot unter /examples und /jkstatus ein:


Abbildung: Jakarta antwortet


Abbildung: jkstatus


$Id: apache.wml,v 1.47 2007-03-07 10:10:01 jfranken Exp $ [ChangeLog]
$Id: template.inc,v 1.82 2010-09-04 12:58:17 jfranken Exp $ [ChangeLog]
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